Hjalmar und Frank

Teil 1


Dunkelheit umgab ihn. Sein ganzer Körper schmerzte. Sicherlich war er von blauen Flecken übersäht und es fühlte sich fast so an, als wäre sein Handgelenk gebrochen. Da lag er nun, in dem dunklen, dreckigen Durchgang und konnte sich nicht rühren.

Ob sie weg waren? Oder warteten sie nur darauf, dass er aus seiner Ohnmacht erwachte, um ihn dann noch einmal zusammenzuschlagen? Wieso musste er auch ausgerechnet heute diese Abkürzung wählen?

Hjalmar schlenderte pfeifend durch die Stadt. Er hatte heute frei und auch noch morgen und überhaupt die ganze Woche. Das allein war schon ein Grund zu pfeifen, aber dass sein Chef ihm auch noch auf einen höher dotierten Platz gesetzt hatte, war sozusagen die Krönung. Der einzige Wehrmutstropfen war allerdings, dass seine Beziehung gerade in die Brüche gegangen war. Obwohl, wenn Hjalmar so richtig überlegt, war das doch schon wieder ein Grund zu pfeifen. Er war Katja los.

Gegen eine kuschelige Beziehung hatte er ja nichts, aber wenn eine Frau derart eifersüchtig war, dass er nicht mal einer Katze oder einer Hündin hinterher gucken konnte, ohne dass sie ihm eine Szene machte, dann hörte es bei ihm auf. Also hatte er ihr klipp und klar gesagt, dass Schluss sei. Natürlich hatte sie die Waffen einer Frau eingesetzt und angefangen zu heulen, aber er war hart geblieben, hatte ihr gesagt, sie solle ihre Sachen aus seiner Wohnung räumen und sich nie wieder bei ihm blicken lassen.

Nun war er wieder Herr in seiner eigenen Wohnung und dies gedachte er heute zu feiern. Eine kleine Sauftour war genau das richtige. /Wer weiß, was oder wer mir heute noch über den Weg läuft. Vielleicht ist ja ein netter Bettwärmer dabei/, dachte Hjalmar vergnügt.

Um in die Innenstadt zu kommen hatte er zwei Möglichkeiten: Entweder er machte einen Umweg durch die Straßen oder er nahm die Abkürzung durch die Unterführung. Die letztere Möglichkeit war nicht ganz ungefährlich, da sich dort oft zwielichtige Gestalten rumtrieben. Aber Hjalmar hatte keine Angst. Seit frühester Jugend betrieb er diverse Kampfsportarten. Oft reichte aber auch schon allein seine Erscheinung, um so manchen potenziellen Gegner in die Flucht zu schlagen. Seine Freunde hatten ihm auf Grund seines Erscheinungsbildes nicht umsonst den Spitznamen 'Wikinger' verpasst. Den Namen 'germanischer Kleiderschrank' hörte er allerdings nicht so gerne, da er ihn immer mit Kurt Jürgens assoziierte und den mochte er überhaupt nicht.

Hjalmar schwenkte also fröhlich pfeifend in die Unterführung ein und stutze augenblicklich. Vor ihm lag eine zusammengekrümmte, stöhnende Gestalt. Schnell blickte sich Hjalmar um, ob sich in der Nähe noch irgendjemand befand, aber er schien mit dieser Person allein zu sein. Ein schneller Schritt und er war neben ihr. So weit er in dem diffusen Licht in der Unterführung ausmachen konnte hatte er einen jungen Mann in ungefähr seinem Alter vor sich, dem man ziemlich übel mitgespielt hatte. Leise sprach er ihn an.

"Hallo, kannst du mich hören?"

Frank blieb still liegen, gab durch nichts zu erkennen, dass er bei Bewusstsein war. Es war sicher nur ein Trick der Glatzen. Verzweifelt versuchte er ruhig zu bleiben und drängte die Tränen zurück, die mit aller Macht in ihm aufstiegen. Er durfte sich nicht verraten. Eine falsche Bewegung oder ein Stöhnen und sie würden auf ihn einschlagen und ihn wieder erbarmungslos zusammentreten.

Der andere zeigte keinerlei Reaktionen. Was sollte Hjalmar machen? Bis zu seiner Wohnung war es nur ein Katzensprung, bis in die Charité brauchte er mindestens eine halbe Stunde, auch das Israelische Krankenhaus war zu weit weg. Entschlossen nahm Hjalmar den jungen Mann vorsichtig auf die Arme. Er hatte sich entschieden, ihn in seine Wohnung zu bringen und seinen Hausarzt, der nicht nur unten im Haus seine Wohnung und Praxis hatte, sondern auch ein ehemaliger Mitkommilitone und nun sein bester Freund war, zu benachrichtigen.

Schnell, ohne den Verletzten allzu sehr zu schütteln, lief er in einem gleichmäßigen Trab durch die Straßen. Zum Glück war es Abend und nicht mehr allzu viele Leute unterwegs, die ihn hätten dumm anquatschen können. Kaum stand er vor dem Haus, in dem er wohnte, drückte er mit der Schulter die Haustür auf. Zum Glück war mal wieder das Schloss kaputt und die Hausverwaltung brauchte mal wieder Ewigkeiten, bis sie das repariert hatte. Im Erdgeschoss trat er mit der Schuhspitze gegen die Wohnungstür von Thomas Möschner.

"Heh, Thomas! Mach mal auf. Ich habe Arbeit für dich!" Nochmals trat er kräftig gegen das Holz der Tür. Ihm war ziemlich egal, dass er damit das ganze Haus weckte und die alte Dame aus dem ersten Stock dann mal wieder reichlich Meckerfutter hatte. Ein charmantes Lächeln, ein Aufblitzen seiner blauen Augen und sie schmolz regelrecht dahin. Wenn er ihr dann noch mal beim Mülleimer runtertragen half, konnte er sich so ziemlich alles erlauben.

Maulend und leise vor sich hinschimpfend, schlurfte Thomas Möschner an die Wohnungstür. Eigentlich wollte er nur noch den Fernsehkrimi genießen, aber der Lautstärke nach zu urteilen, mit der dort seine Wohnungstür malträtiert und die Nachbarschaft um ihre wohlverdiente Feierabend-Ruhe gebracht wurde, war Hjalmar Asgård mal wieder in irgendeine Schlägerei geraten und brauchte nun seine medizinischen Nähkünste.

Als er die Tür öffnete, klappte ihm der Unterkiefer runter, wortlos trat er zur Seite und ließ Hjalmar mit seiner lädierten Last ein.

"Nee, gleich rüber in die Praxis!", kommandierte er, griff nach dem am Schlüsselbrett hängenden Praxisschlüssel und flitzte an Hjalmar vorbei über den Flur zur Praxistür. Schnell hatte er sie geöffnet und Hjalmar den Vortritt gelassen.

"Raum 3", kommandierte er und ließ dort gleich das Licht aufflammen.

Mit einem erleichterten Schnaufen ließ der blonde Hüne sein Last auf die Behandlungsliege gleiten und sah seinen Freund an.

"Ich habe ihn in der Unterführung gefunden. Sieht übel aus. Ich habe ihn zwar angesprochen, aber er hat nicht reagiert."

Frank fühlte sich hochgehoben und zerbiss sich ein Stöhnen, als die Schmerzen durch seinen Körper tobten. Kurz nur schlug er die Augen auf und blickte in ein sorgenvolles Gesicht. Es war keiner der Glatzen. Dieser Gedanke ließ Frank aufatmen und einen Moment später griff die Dunkelheit der Ohnmacht nach ihm.

Als er wieder zu sich kam, befand er sich in einem hellerleuchteten Raum. Er lag auf etwas Warmen und nicht mehr auf dem kalten, dreckigen Stein. Eine leise, tiefe Stimme drang in sein Gehör und nun stöhnte Frank doch auf. Er spürte die Prellungen und die blauen Flecken. Bunte Lichter platzen vor seinem Auge auf und beeinträchtigten sein Sehen.

"Langsam, langsam!", kam Thomas schnell rüber. Das Stöhnen teilte ihm mit, dass sein Patient endlich erwacht war. Beruhigend streichelte er über dessen Stirn.

"Nicht aufstehen und möglichst noch nicht reden", riet er ihm mit einem ermutigenden Lächeln.

"Mein Name ist Thomas, kannst mich einfach so nennen, wenn ich dir wieder das Reden erlaube. Ich bin Arzt und habe deine Wunden behandelt. Keine Sorge, das wird schon wieder.

Möchtest du etwas gegen die Schmerzen? Einfach nicken oder mit den Augen zwinkern, okay?"

"Meine Hand!", stöhnte Frank auf. "Die haben mir die Hand gebrochen." Sein Blick versuchte den Fremden, der sich als Thomas vorgestellt hatte, zu fokussieren, aber seine Sicht war getrübt. Im Hintergrund stand noch jemand, soviel konnte Frank anhand der Umrisse ausmachen.

"Ja, ich weiß", wisperte Thomas leise. "Bitte beruhige dich! Ich werde dich morgen operieren, dann kannst du deine Hand ohne Probleme wieder benutzen. Das verspreche ich dir. Für heute habe ich sie ruhig gestellt und die Hand geröntgt. Keine Sorge. Bleib ruhig!"

Thomas lächelte und strich wieder vorsichtig über die Stirn.

"Ich werde dir jetzt etwas zum Schlafen gehen und morgen früh werde ich die Hand operieren. Jetzt brauchst du erst einmal Ruhe."

Bedächtig nahm Thomas, wie angesagt, eine kleine Spritze, desinfizierte die Einstichstelle und beugte sich leicht über seinen Patienten.

"Keine Angst, es wird nicht wehtun."

Dann gab er das Schmerzmittel, welches auch ein leichtes Sedativum enthielt, durch die haarfeine Nadel in die Vene und strich ihm noch einmal über den Kopf.

Frank zuckte zusammen als sich die Hand des Fremden auf seine Stirn legte. Er winkelte die Beine an und schob sich aus der Reichweite der Finger. "Fass mich nicht an!" Ein leises Knurren, aber sehr wohl zu verstehen.

Sein Blick irrte hin und her, dann sah er die Tür und glitt von der Liege. Zwei große Schritte und er wäre dem Ausgang ziemlich nah, aber da stand noch der andere, der Riese. Würde er an ihm vorbeikommen?

Thomas zog die Augenbrauen zusammen.

"Stopp, du wirst nirgends hingehen!"

Bestimmt schob er den Verletzten zurück auf die Liege.

"Ich werde dir noch etwas versprechen: Ich werde dich nicht anfassen, aber du wirst hier bleiben bis es dir so gut geht, dass du nicht vor meiner Tür zusammenrutscht. Keine Widerworte!"

Den letzten Satz hatte der Arzt lauter gesprochen. Die graugrünen Augen fixierten seinen Patienten fest.

Hjalmar hatte den Wortwechsel gespannt verfolgt. Er konnte den jungen Mann gut verstehen, dass er nach der 'Behandlung', wer auch immer sie ihm hatte zu Teil werden lassen, nicht mehr angefasst werden wollte, auch wenn Thomas' Berührungen nur beruhigend sein sollten.

"Soll ich ihn mit nach oben in meine Wohnung nehmen, Thomas? Mir wird er schon nicht abhauen und morgen früh bringe ich ihn dir dann pünktlich zur OP wieder runter."

Hjalmar grinste breit, denn er kannte seine Kräfte gut genug, um zu wissen, dass er den Hänfling allemal aufhalten konnte. Selbst Thomas, der wahrlich nicht gerade mit übermäßigen Körperkräften gesegnet war, hätte ihn in diesem Zustand mühelos überwältigen können.

Thomas sah den Hünen an und dann seinen Patienten, der einen panischen Gesichtsausdruck bekam.

"Okay", murmelte er leise und wandte sich direkt wieder dem Verletzten zu, "das ist mein Freund. Sein Name ist Hjalmar. Er hat dich gefunden und zu mir gebracht, damit ich dich behandle. Wir haben dir nicht weh getan. Auch wenn du Angst hast, ich kann dich in deinem Zustand nicht auf die Straße lassen."

Thomas versuchte so sanft wie möglich zu klingen, aber auch bestimmt genug, um den Fremden zur Aufgabe zu bringen.

"Er wird dir genauso wenig etwas antun, wie ich. Du kannst uns vertrauen! Außerdem wirkt das Mittel bald, das ich dir gegeben habe. Du wirst nicht weit kommen."

Frank fand sich auf der Liege wieder und sah von Thomas zu seinem Freund, dessen Namen er schon wieder vergessen hatte.

"Ich geh nach Hause", sagte er heftig und schob sich wieder von der Liege. "Ihr könnt mich nicht gegen meinen Willen festhalten."

Kaum das Frank auf seinen Füßen stand, spürte er die Schwere und die Müdigkeit. Was zum Teufel hatten die ihm gespritzt?

Die gehören doch dazu, schoss es ihm durch den Kopf. Somit bin ich ein williges Opfer. Frank konnte seine Gedanken nicht zu Ende führen, denn ihm gaben die Beine nach und im nächsten Moment rutschte er in sich zusammen, von seiner Umgebung kaum noch etwas wahrnehmend.

Thomas hielt ihn einfach fest und schüttelte nur mit dem Kopf als Hjalmar auf ihn zuging, um ihm zu helfen. "Kein Problem, das bekomme ich schon hin." Vorsichtig hob er den erschlafften Körper wieder auf die Liege und untersuchte diesen, ob sich Verbände gelöst hatten oder Wunden wieder zu bluten anfingen. Bitter lächelte er, als er über die geschiente Hand strich.

"Bist du sicher, dass du ihn halten kannst? Er scheint kein großes Vertrauen in uns zu haben."

Hjalmar lächelte grimmig.

"Du solltest mich kennen, Thomas. Den Hänfling halte ich allemal auf. Ich kann ja die Wohnungstür abschließen. Sonst fällt er mir in seinem Fieberwahn womöglich noch die Treppe runter und dann ist Holland echt in Not."

Er betrachtet die geschundene, schmale Gestalt auf der Behandlungsliege. /Was mag ihm nur zugestoßen sein? Wer hat ihn zusammengeschlagen und warum? Also Geld können sie bei ihm nicht gesucht haben, so reich sieht er nicht aus. Ob er ein Junkie ist?/

Er teilte dem jungen Arzt seine Überlegungen mit, so dass dieser seinen Patienten daraufhin untersuchen konnte.

Thomas schüttelte nur den Kopf.

"An den Armen und den Beinen konnte ich keine Einstichstellen finden. Seine Haut und seine Augen geben keinen Hinweis darauf, dass er überhaupt etwas eingenommen hat oder ein regelmäßiger Konsument wäre. Nein, ein Junkie ist er nicht. Wer immer ihn zusammengeschlagen hat, es muss etwas anderes sein. Mir wäre es eigentlich lieb, ihn in die Charité zu bringen, aber dort würde er wahrscheinlich ausflippen und dann müssten sie ihn ruhigstellen."

Der Arzt legte eine Hand unter das Kinn und strich sich über seinen nicht vorhandenen Bart.

"Bring ihn zu dir und pass auf ihn auf. Du hast meine Nummer. Ruf mich an, wenn er aufwacht. Wir werden sehen, wie er sich fühlt und wie er sich benimmt, wenn er eine Nacht geschlafen hat."

Entschuldigend lächelte Thomas Hjalmar an.

"Auch wenn du es weißt: Er bekommt kein Frühstück. Morgen früh gehört er mir."

Der Riese salutierte zackig und antwortete:

"Jawohl, Herr Oberstabsarzt, kein Frühstück, 8:00 Uhr zur OP." Dann wurde er wieder normal und grinste.

"Ich bringe ihn dir vor der Sprechstunde runter, dann bringen wir dir nicht so sehr den Praxisablauf durcheinander."

Damit nahm er die schmale Gestalt wieder vorsichtig auf den Arm und verließ die Praxis, stieg die drei Etagen zur Dachgeschosswohnung hoch und blieb drei Stufen vor dem Absatz stehen, stellte einen Fuß auf das Podest und stütze mit dem Bein den jungen Mann auf seinen Armen ab, so dass er eine Hand frei hatte, um nach seinem Wohnungsschlüssel zu fahnden. Endlich gefunden, erklomm er die restlichen Stufen und schloss die Wohnungstür auf. Mit einem Fußtritt beförderte er sie dann wieder zurück ins Schloss, durchquerte mit großen Schritten die Maisonette-Wohnung und stieg die schmale Wendeltreppe zum Schlafzimmer hinauf. Vorsichtig legte er den schlaffen Körper auf sein Bett, wieselte die Treppe wieder runter und deponierte im Flur Jacke und Schuhe und schloss mit einem grimmigen Lächeln die Wohnungstür ab. Den Schlüssel legte er sicherheitshalber oben auf ein Regal im Flur, an das selbst er nur auf Zehenspitzen herankam, sein kleinerer Gast aber würde auf jeden Fall mindestens einen Stuhl benötigen, falls er überhaupt auf die Idee käme, dort zu suchen.

Aus der Küche holte er eine Flasche Wasser und zwei Gläser, aus dem Badezimmer einige Handtücher und eine Schale mit lauwarmen Wasser. Der junge Arzt hatte zwar die Wunden gesäubert, aber der Rest seines Gastes sah ziemlich verschmutzt aus. Hjalmar gedacht ihn zuerst zu waschen, ehe er ihn in sein Bett stopfte, damit er sich dort ausschlief. Im Hinausgehen fiel sein Blick auf einen Eimer, den er kurzerhand auch noch mitnahm.

Als er sein Schlafzimmer, eigentlich ja nur ein eingezogener Zwischenboden mit Geländer, der allerdings die Hälfte der nicht gerade kleinen Wohnungsfläche einnahm, betrat, hatte sich der andere immer noch nicht gerührt. Seufzend stellte Hjalmar die Sachen neben das Bett und begann, seinen Gast vorsichtig bis auf die Unterhose zu entkleiden, soweit das nicht schon Thomas zur Versorgung der Wunden besorgt hatte.

"Mann, Junge, dir haben sie aber wirklich übel mitgespielt", murmelte Hjalmar als er die Unmenge an blauen Flecken und Abschürfungen sah. Vorsichtig wischte er ihm mit einem feuchten Tuch über das Gesicht, wusch auch den restlichen Körper zügig ab. Wieder einmal dankte Hjalmar in Stillen dafür, dass er nicht nur Medizin studiert, sondern auch noch eine Lehre als Krankenpfleger absolviert hatte. /Ein Hoch auf die Bundeswehr/, dachte er.

Nachdem er seinen unfreiwilligen Gast gesäubert und sorgfältig in sein Bett gelegt und zugedeckt hatte, stellte er vorsorglich den Eimer vor das Bett und die Flasche Wasser mit einem Glas auf den Nachtisch.

"Ich will ja dein Abendbrot nicht morgen früh eventuell von meinem Teppich kratzen müssen. Hoffentlich kannst du gut zielen, Kleiner."

Hjalmar entsorgte das Waschwasser, zog sich ebenfalls aus und wollte gerade auf die andere Seite des riesigen Bettes klettern, als sein Blick auf die am Boden liegenden Sachen fiel. Rasch ging er darauf zu, durchsuchte routiniert die Sachen, bis er fand, wonach er geforscht hatte – die Brieftasche des jungen Mannes.

"Dann will ich doch mal sehen, wie mein Gast eigentlich heißt." Er zog den Personalausweis hervor und las:

"Frank Rebner, 20 Jahre, wohnhaft hier in Berlin. Na wenigstens ein Eingeborener", grinste Hjalmar.

"Hm, braune Augen hast du, mein Freund, davon habe ich leider noch nicht viel gesehen, aber das wird schon noch kommen." Dann steckte er alles wieder zurück und legte sich endgültig hin.



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