Ricky und Sven

Teil 4



Trotz seiner, zugebener Maßen nur halbherzigen, weil immer noch nicht ganz klar im Kopf, Gegenwehr, hatte es Sven geschafft, ihn vollständig aus seiner Kleidung zu schneiden. /Wenn der Kerl mich auch nur einmal anrührt, dann trete ich ihm so in die Eier, dass er sie anschließend ausspucken kann/, dachte Ricky und versuchte, sich durch eine kurze Meditation von den Nachwirkungen der Droge zu befreien. Als er die Augen wieder öffnete, sah er, dass Sven schon wieder mit einer Spritze rumhantierte. /Der hat echt 'nen Spritzentick/, schoss es ihm durch den Kopf. Langsam, um nicht Svens Aufmerksamkeit zu erregen, richtete er sich auf, um im geeigneten Moment einen Spurt hinzulegen und die Wohnung zu verlassen. Dass er dies dann wohl im Adamskostüm machen würde, entging ihm im Moment vollkommen.

Sven lachte leise, als er den Versuch Rickys sah, sich aus dem Bett zu wälzen, und damit seine Flucht einzuleiten.

"Warum willst du nicht hier bleiben?", flüsterte er leise und zog den widerstrebenden Mann in seine Arme.

"Das hier ist nichts, was dir schadet. Aber ich bin der Meinung, dass dir ein wenig mehr Sensibilität gut steht. Es ist nicht viel, denn ich habe nicht vor, die Chemie für mich arbeiten zu lassen. Angst vor ein wenig Vergnügen?"

Ricky gab unartikulierte Protestlaute von sich und versuchte sich aus der Umarmung zu befreien, ein leichter Piecks in seinen Arm ließ ihn zusammenzucken. Es tat nicht weh, aber...

"So, das war es", erklärte Sven zufrieden. "Jetzt ruh dich ein wenig aus. Ich will dich bei vollem Verstand und nicht halbabwesend. In einer halben Stunde dürfte das soweit sein. Damit du aber nicht abhanden kommst, werde ich dich an das Bett binden."

Damit küsste er den kleineren Mann auf die Stirn und legte ihn zurück auf das Bett. Dann band er Ledermanschetten um dessen Hand- und Fußgelenke und band diese an die Pfosten seines Bettes fest.

"Bis gleich!", verabschiedete sich Sven gutgelaunt.

Es war das erste Mal, dass er so eine Show abzog. Fesseln waren immer mal im Spiel gewesen, aber nicht das ganze Drumherum, das er hier gerade veranstaltete. Doch der Gesichtsausdruck seines Opfers stimmte ihn mehr als nur zufrieden. Es befriedigte seine durchaus vorhandenen Rachegelüste.

Er versuchte vergeblich, sich aus Svens Armen zu befreien. Der großartig von ihm in Gedanken angekündigte Tritt in die Kronjuwelen des anderen unterblieb auf Grund einiger motorischer Unzulänglichkeiten seines Körpers. Als Sven ihm dann auch noch Fuß- und Handfesseln anlegte, geriet er dann doch in gelinde Panik. Er versuchte vergeblich, sich gegen den spread eagle zu wehren, aber die Chemie in seinem Körper verhinderte das erfolgreich. Nachdem der andere den Raum verlassen hatte, zog Ricky kurz Bilanz, welche Optionen ihm nun noch offen standen. Das erste, was ihm einfiel, war, einfach Svens Spiel mitzumachen und so unbeschadet wie möglich daraus hervorzugehen. Diese Idee verwarf er fast sofort, denn das ging ihm gegen die Ehre. Sich körperlich gegen ihn zu wehren fiel auch flach, denn seine momentane Position war dazu denkbar ungeeignet und Sven würde ihn gewiss nicht so schnell wieder losbinden. Also blieb nur noch die geistige Methode. Ricky schloss die Augen und begann eine Meditation, die ihm Hidejori‑sama, sein Sensei für solche Fälle beigebracht hatte. Sie würde ihn unempfindlich für jede Art von Schmerzen machen.

Sven gönnte sich einen Cognac. Fast zelebrierte er das Eingießen des edlen Getränks, genoss den feinen Duft, der sich entfaltete. Innerlich mehr als nur zufrieden setzte er sich in einen breiten bequemen Ledersessel und sinnierte ein bisschen.

Er hatte tatsächliche freie Hand über den Unterhändler bekommen. Wenn er es richtig interpretierte, war es ihnen sogar mehr als recht, den kleineren Mann zu zähmen. Anscheinend neigte er des Öfteren zu solchem Verhalten, aber seine Anlage an sich waren mehr als vielversprechend, so dass er weiterhin gefördert werden sollte.

Sven wusste nicht, dass das Einreiten dazu gehörte. Zwar hatte niemand etwas in der Richtung gesagt oder Andeutungen gemacht, aber zwischen den Zeilen gelesen war es genau das, was er machen sollte bzw. durfte.

Eine ungewöhnliche Maßnahme zur Disziplinierung. Er kannte andere, sehr viel schmerzhaftere, aber nicht weniger demütigende. Für einen solch stolzen Charakter war und würde es die größte Demütigung werden, die er jemals würde verkraften müssen.

Der braunhaarige Mann war sich aber sicher, dass Ricky das mehr oder weniger geistig unbeschadet überstehen würde. Dazu kannte er ihn mittlerweile mehr als genug.

Svens Blick fiel auf die Uhr. Es war zwei Uhr in der Früh. Die beste Zeit, um jemanden um den Schlaf zu bringen.

Vorsichtig setzte er das zerbrechliche Glas ab und ging ins Schlafzimmer zurück.

"Einfach schön", murmelte Sven. Wieder schüttelte er den Kopf und solch boshaften Worte waren über die schöngeschwungenen Lippen gekommen. Doch, ich werde dir den Mund schon stopfen. Sven lächelte.

Den Asiat noch immer bewundernd, setzte er sich neben ihn. Scheinbar schlief Ricky, doch die Atemfrequenz verriet Sven, dass dieser sich in Meditation befand. Er war wirklich gut ausgebildet. Nur leider erinnerte sich Ricky ein wenige zu spät an seine Ausbildung. Sie hätte ihn auch vor diesem bewahren können.

Sanft, nur mit den Fingerspitzen, berührte Sven den nackten Oberkörper. Er würde erst einmal den unteren Bereich, halb verborgen unter einem dünnen Laken, ignorieren. Hier gab es mehr als genug zu entdecken.

Neugierig auf den Geschmack, leckte Sven über die Brustwarze, biss zärtlich hinein und kostete noch einmal.

Mhm, lecker, beschied er, wirklich gut.

Die Meditation zeigte Wirkung. Rickys Herzschlag verlangsamte sich, sein Geist wurde ruhig und leerte sich zusehends. Eine lange Zeit, wie ihm schien, denn er hatte mittlerweile jegliches Gefühl für Zeit verloren, ließ ihn Sven auf dem Bett liegen. Unerwartet bewegte sich die Matratze unter dem Japaner. Sven hatte sich also auf das Bett begeben. Was würde nun kommen? Innerlich wappnete sich Ricky gegen die zu erwartenden Schmerzen, doch nur ganz sanfte Fingerspitzen waren zu fühlen, die sachte über seine Brust strichen. /Klar, er will mich erst mal in Sicherheit wiegen./ Doch plötzlich fühlte er heiße Feuchtigkeit an seinen Brustwarzen, dann einen sanften Biss.

"Was??" Ricky riss die Augen auf und blickte an sich hinunter. Er hatte mit vielem gerechnet, mit Nadeln, Messern, glühenden Zigarettenkippen, die Sven auf seinem Körper ausdrückte, ja sogar mit Schläge oder weiteren Drogen, aber bestimmt nicht damit, dass Sven ihm über die Brustwarzen leckte und auch noch daran knabberte. "Was.... was hast du vor?", fragte er verunsichert. Er stand dieser Situation hilflos gegenüber.

"Mhm, wie soll ich es sagen? Deine Herausforderung annehmen. Ich denke, dass ist eine mögliche Antwort", flüsterte Sven leise. "Eine andere Antwort wäre, ich nehme mir, was du mir provokativ unter die Nase hältst und von dem du meinst, dass du das ungestraft mit jedem könntest. Ich lass mich nicht verarschen, mein Kleiner. Und wer es dennoch versucht, muss mit den Konsequenzen leben."

Seidenweich klangen die Worte, doch Svens Blick verriet noch immer die nicht ganz verrauchte Wut über Rickys Affront.

Wütend zerrte er an den Fesseln, obwohl sehr klar war, dass sie einfach zu solide waren, als dass er sie zerreißen konnte. Selbst wenn, dann hätte Sven ihn garantiert mit wenigen Handgriffen wieder in diese oder in eine andere unsägliche Position gebracht.

Ricky verstand nicht ganz, was Sven von ihm wollte. "Welche Herausforderung? Mach mich los und ich zeige dir, dass ich deine Herausforderung annehme, du.... du....", giftete er. Im letzten Moment verkniff er sich eine Beleidigung, denn seine momentane Situation war nicht dazu angetan, sich mit Sven anzulegen, denn er würde definitiv den Kürzeren dabei ziehen. /Also erst mal abwarten, was der Scheißkerl eigentlich mit mir vor hat. Dann kann ich ihm immer noch in die Eier treten./ Gedanklich strich er dann jedoch die letztere Option, da sie an den äußerst stabilen ledernen Fesseln scheiterte, die seinen Körper erfolgreich auf dem Bett fixierten.

"Ich habe mir schon gedacht, dass du keine Ahnung hast, was für eine Show du hier abziehst. Wie deine Beleidigungen wirken... Werden eigentlich in Japan Beleidigungen schweigend hingenommen? Ich glaube nicht, mein Kleiner."

Sven strich sanft über den sich stärker hebenden und senkenden Brustkorb. Er konnte das heftig schlagende Herz unter seinen Fingern fühlen und den kleinen Hauch von Panik in den dunkelgrauen Augen sehen.

"Eine Frage noch: Willst du schreien oder schweigen? Normale Zimmerlautstärke ist auch gut. Nicht, dass uns hier irgendjemand hören könnte. Die Wände sind schalldicht. Aber meine Ohren sind nicht unempfindlich genug."

Bei Svens letzter Frage geriet Ricky nun doch in gelinde Panik. Was hatte der Kerl bloß mit ihm vor? Aber die Genugtuung, dass er vor Schmerz schrie, wollte er ihm nicht geben, deshalb antwortete er:

"Wenn du glaubst, dass ich hier rumschreie und womöglich noch um Gnade winsele, dann hast du dich aber geschnitten." Er schloss einfach die Augen, versuchte sich wieder in die Meditation zu versenken, dann würde er die Schmerzen nicht spüren. Jedoch es gelang ihm nicht so recht. /Verdammt, was hat der Kerl mir da nur gespritzt?/, fragte sich der junge Yakuza mit zunehmender Panik. Wieder zerrte er erfolglos an den Fesseln und versucht, ebenso erfolglos, den streichelnden Fingern zu entkommen.

Sven verkniff sich ein Lachen. Mittlerweile fand er den Asiat mehr als nur amüsant.

Fast nicht wahrnehmbar küsste er ihn auf die verzerrten Lippen, denen die Anspannung, wieder in die Teilnahmslosigkeit entschwinden zu können, anzusehen war.

"Es ist leichter, wenn du dich entspannst. Das Mittel wirkt ein paar Stunden. Dann kannst du es noch einmal probieren, ob du es schaffst, deinen Körper vom Gegenteil dessen zu überzeugen, was ich ihm an Gefühlen verschaffen werde, Ricky."

Der Ältere hielt sich nicht mehr mit weiteren Reden auf, sondern setzte die Erkundung fort, die er mit der Brustwarze und dem Kosen der Lippen begonnen hatte. Sanft berührte er den Hals, strich über die schon erregte Haut, auf der sich eine leichte Gänsehaut abzeichnete.

Ricky fühlte eine schmetterlingsgleiche Berührung seiner Lippen und glaubte an eine Täuschung, die ihm die widerstreitenden Gefühle in seinem Körper bescherte. Doch dann vernahm er Svens Worte und mit einem Schlag wurde ihm klar, was der braunhaarige Mann mit ihm vor hatte. Keuchend fragte er:

"Du.... du willst mich vergewaltigen?" Ein Zittern lief durch seinen Körper. Nicht aus Angst, sondern die Erregung, die Svens Finger auf seiner Haut hervorrief, ließ ihn beben. /Wieso kann ich mich nicht auf die Meditation konzentrieren?/, fragte er sich verzweifelt.

Sven unterbrach immer wieder die kleinen Küsse, mit denen er Ricky bedachte und zumindest dessen Körper williger damit machte, als er erwidert: "Ich denke schon, dass das hier den Wortlaut des Gesetzes erfüllt. Es ist eine Vergewaltigung."

Kurz schaute er auf und sah in das vor Anstrengung verzerrte Gesicht.

"Aber es gibt, glaube ich, noch einige andere Gesetze, die ich hier breche. Doch das ist unwichtig für dich. Entspann dich, Ricky! Du kannst es sowieso nicht mehr ändern."

Wieder versuchte der junge Mann verzweifelt die Fesseln zu sprengen oder sich zumindest den kosenden Lippen zu entziehen, doch beides gelang ihm nicht. Ergeben schloss Ricky die Augen, versuchte erneut, seinen Geist zu leeren und zu meditieren, doch auch dies wollte ihm nicht recht gelingen. Immer wieder keuchte er unterdrück auf, wenn Sven eine der Stellen fand, die ihn besonderst erregten. /Meinen Körper kannst du dir willig machen, aber niemals meinen Geist/, schwor er sich.

Der Ältere beobachtete gespannt den inneren Kampf, während er zärtlich nur dessen Oberkörper liebkoste. Nur langsam, quälend für den Gefesselten, wanderte er zu dessen Unterleib, sparte die Mitte aus und widmete sich dann den empfindlichen Innenseiten der Oberschenkel. Sven hörte genau auf die unterdrückten Laute, die, wenn auch nur widerwillig, die Lust verrieten, die er Ricky bereitete.

Immer wieder versucht Ricky sich zu konzentrieren und immer wieder scheiterte er an Svens zarten Berührungen. Er presste die Lippen zusammen um ihnen kein verräterisches Geräusch entkommen zu lassen, was aber in Anbetracht der kundigen Berührungen seines Körpers durch Sven, fast unmöglich war. Sein Atem begann bereits schneller zu gehen.

An dem Älteren ging die offenkundige Erregung des Asiaten nicht spurlos vorüber. Trotzdem regte sich ab und zu ein wenig das schlechte Gewissen, wenn er daran dachte, dass der Jüngere hier nicht freiwillig mitspielte.

Doch diese Ausreißer waren selten, so dass er das Spiel mehr als nur genießen konnte.

Lächelnd zog er das schützende Tuch von Rickys Erregung. Sven hatte schon zuvor einen ausgiebigen Blick auf den perfekt geformten Körper werfen können, doch jetzt widmete er seine Aufmerksamkeit der empfindlichsten, aber auch sensibelsten Stelle Rickys.

Prüfend schaute er kurz nach oben und sah in die brennenden Augen des Jüngeren, der ihn anklagend ansah.

Langsam glitt der Stoff, der bis eben noch Rickys Blöße bedeckt hatte, davon. Entsetzt hob er den Kopf um zu sehen, was Sven nun tat. Ihre Augen trafen sich und Ricky war sich sehr sicher, dass die seinen mittlerweile so dunkelgrau waren, dass sie vom Schwarz der Pupillen nicht zu unterscheiden waren. Dies geschah immer dann, wenn er sich in einem Zustand höchster emotionaler Erregtheit befand. Und das er erregt war, konnte er nicht leugnen, bäumte sich der Beweis doch bereits keck Svens streichelnden Fingern entgegen. Aber auch seine Wut tat ein Übriges dazu, dass seine Augen dunkel wurden. Wut auf Sven, über das, was er mit ihm tat. Aber auch Wut auf sich selber, dass ihn sein vorlautes, respektloses Mundwerk mal wieder in eine solche prekäre Lage gebracht hatte. Bis jetzt hatte er sich ja immer wieder herauslavieren können, aber nun war guter Rat teuer, wenn nicht sogar unbezahlbar.

Sven lächelte nicht mehr. Er nahm die Situation sehr ernst und er hatte auch nicht vor, Ricky zu ärgern. Aber er würde dem Kleineren die Lektion erteilen, die dieser gefordert hatte.

Zart strichen seine Finger über die immer härter werdende Erregung des Kleineren, dann senkte er seinen Kopf und küsste sanft die Spitze, strich mit der Zunge darüber.



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