Ricky und Sven

Teil 6



Mit einer unwirschen Bewegung schüttelte Ricky Svens Hände ab und starrte ihn, gelinde gesagt, entsetze an. Er klappte den Mund einige Male wie ein Fisch auf dem Trockenen auf und zu und brachte vor Entrüstung kein Wort heraus. Sven glaubte doch wohl nicht allen Ernstes, dass er es ihm in gleicher Münze vergelten würde? Oder doch? Allein bei dem Gedanken daran schüttelte es Ricky, dass die Ketten leise klirrten.

"Schuld? Ich habe dich wahrlich nicht darum gebeten. DU hast mich doch hierher verschleppt, mich auf das Bett gefesselt und vergewaltigt."

"Wir können noch weiter in der Geschichte zurückgehen. Aber das bringt auch nichts. Deine Klappe ist noch genauso groß wie gestern. Aber du sagst, ich habe dich vergewaltigt. Nun, ich denke, bei dieser Anklage sollte es sich schon für mich lohnen, oder?", erwiderte Sven sanft. Zärtlich strichen seine Finger über die geschwungenen und Ablehnung bekundenden Lippen, während er sich innerlich freute, dass Ricky anscheinend sich in einigen Sachen nicht mehr so sicher war. Die grauen Augen verrieten den jüngeren Mann mehr als er wahrscheinlich glaubte.

Ruckartig wendete Ricky den Kopf zur Seite um den Fingern zu entgehen. "Nimm die Finger weg, Hentai [Perverser]!", knurrte er. Die Gänsehaut, die diese zarte Berührung ausgelöst hatte, ignorierte er geflissentlich.

Sven dachte jedoch nicht daran. Mit einer schnellen Bewegung riss er Ricky das Handtuch von den Hüften und beförderte den schlankeren Mann auf den Bauch. Wie Schatten kam er über ihn und pinnte dessen Leib mit seinem eigenen fest.

"Ich denke gar nicht daran. 2.Akt, 1.Szene steht auf dem Plan. Ich hoffe, du vergisst deinen Text nicht."

Überrascht keuchte Ricky auf und seine Gänsehaut verstärkte sich, diesmal aber hauptsächlich auf Grund der Kühle des gefliesten Bodens unter seinem Körper. "Geh runter von mir, du Schwein", keifte er und versuchte, Sven von seinem Körper zu schubsen.

"Schade", murmelte Sven, "dass du deinen Mund einfach nicht halten kannst."

Schnell platzierte er einen Kuss zwischen die sich bewegenden Schulterblätter, dann angelte er nach einem Trockentuch und stopfte es Ricky in den Mund.

Verzweifelt versuchte der junge Mann sich gegen das Tuch in seinem Mund zu wehren. Er zitterte am ganzen Leib. Zum Teil aus Wut über Svens Verhalten, zum Teil auf Grund der Kälte des Bodens, hauptsächlich aber, weil ihn die Nähe des Körpers auf seinem Rücken erregte, was er allerdings niemals zugeben würde. Wie wild wand er sich unter Sven und versuchte immer wieder ihn abzuschütteln.

Der hielt ihn einfach nur fest, während er mit einer Hand in einem unbedachten Moment unter Ricky schlüpfte und dessen Schritt berührte. Er fand, was er vermutete.

Sofort lag Ricky still, klemmte Svens Hand unter seinem Körper ein, so dass dieser ihn nicht weiter erregen konnte. Einen kleinen Moment lag er ganz still, sammelte seine Konzentration, spannte seinen Körper an und schnellte sich dann vom Fußboden hoch, warf dabei Sven von seinem Rücken. Sofort rollte sich Ricky auf den Rücken, riss sich das Tuch aus dem Mund und schrie: "Du perverses Schwein, lass deine Griffel von mir."

Sven lachte laut auf als er sich auf dem Boden nicht unweit von Ricky wiederfand. Kurz verstummte er und platzte dann wieder los. Leicht aus Atemnot keuchend, hielt er Ricky das Handtuch hin.

"Hier, dein Feigenblatt!"

Noch immer ein breites Grinsen auf den Lippen stand er auf und verließ die Küche. Laut rief er durch die Wohnung: "Kann es sein, dass dein Körper dich verrät, mein Kleiner? Ich denke, du wirst deine Schuld bezahlen. Freiwillig!"

Bei Svens Worten blickte Ricky an sich hinab und gewahrte eine recht beachtliche Erektion. "Shimatta! [Verdammt!]", fluchte er und wand sich das Handtuch erneut um die Hüften. Wutentbrannt rannte er, so schnell es die Ketten an seine Füssen zuließen, hinter Sven her, riss ihn an der Schulter herum, nagelte ihn an die Wand und funkelte ihn böse an.

"Wenn du einen Bettwärmer suchst, warum hast du dir nicht einen von den warmen Brüdern aus dem Tuntentempel mitgenommen. Sag doch klipp und klar, was du von mir willst. Geht es um Geld? Willst du Einfluss auf den Shogun über mich erlangen? Dann hast du dich aber geirrt. Ich bin zwar sein Protegé, aber er ist nicht erpressbar."

Sven runzelte die Stirn, stumm ließ er die Anklage über sich ergehen. Dann nickte er sacht.

"Ich denke, es ist komplizierter und irgendwo auch sehr einfach", erklärte er ernst.

"Du wurdest mir für sieben Tage überlassen, als ich gestern anrief und meldete, dass du mich ein wenig gereizt hättest und ich dir eine Lektion erteilen wollte. Die Erlaubnis kam direkt vom Shogun. Aber das ist noch nicht alles."

Ricky ließ Sven abrupt los, sah ihn entgeistert an als er einen Schritt zurücktrat. Mit einer Hand hielt er das Handtuch fest, das sich bei der heftigen Bewegung gelöst hatte. "DU hast den Shogun angerufen??", fragte er fassungslos. Ricky verstand die Welt nicht mehr. Selbst er, als Schützling des obersten Yakuza‑Bosses, durfte nur dann mit dem Shogun sprechen, wenn die Initiative vom Boss ausging und dieser Niemand hatte den Shogun angerufen, einfach so, als ob er einen Freund anrief. Das Svens Satz noch nicht zu Ende war, registrierte er schon gar nicht mehr. Zu sehr war er damit beschäftigt, das Gehörte zu verarbeiten. Er ließ Sven einfach stehen, ging langsam ins Schlafzimmer und setzte sich aufs Bett.

Wer war diese Sven Borg, der den Shogun einfach anrief und sagte, dass er seinem Schützling eine Lektion erteilen wollte? Und der Shogun gewährte es ihm auch noch! Dann sah Ricky auf und fragte den vor ihm stehenden Sven: "Wer bist du?"

"Ich bin Unterhändler. Einer der besten und ich verhandle nur mit den Auftraggebern direkt. Keine Dritten dazwischen, um Übermittlungsfehler auszuschließen, aber auch Sabotage und Verrat. Aber das ist hier unwichtig. Ich habe nur das Gefühl, dass ich hereingelegt worden bin und du steckst da mit drin. Leider weiß ich nicht wie."

Sven strich sich durch die Haare und seufzte vernehmlich.

"Mein Kapital und meine Lebensversicherung sind meine Integrität, meine Verschwiegenheit und Unbestechlichkeit in jeglicher Hinsicht. Doch hier funktioniert das irgendwie nicht und das hat etwas mit dir zu tun. Wie, das werde ich noch herausfinden!"

"Mit mir??", fragte Ricky irritiert und sah auf, nur um direkt im Blick der braunen Augen gefangen zu sein.

Sven legte seine Hand auf Rickys Schulter und schob ihn ein Stück zurück, etwas missbilligend glitt sein Blick über dessen Gestalt und blieb an dem Handtuch hängen.

"So kann ich nicht mit dir reden. Geschäft ist Geschäft und privat ist davon zu trennen. Komm mit!"

Bei Svens Worten sah der junge Yakuza auf, blieb wieder an den braunen Augen hängen, dann nickte er und erhob sich, um Sven zu folgen.

Zielstrebig suchte Sven im Kleiderschrank nach passender Kleidung für den schmaleren Mann.

"Ich denke, dass dürfte passen", erklärte er nach einer Weile, als er einen Trainingsanzug herausfischte. "Unterwäsche muss ich dir ersetzen. Ich denke, du willst meine nicht anziehen. Komm in die Küche, wenn du fertig bist. Und hier sind die Schlüssel." Sven ließ ein kleines Bündel Schlüssel vor Rickys Nase baumeln.

Reflexartig griff er nach den Schlüsseln und starrte Sven weiterhin nachdenklich an. Nickend gab er zu verstehen, dass er sich in der Küche zeigen würde, wenn er fertig war. Kaum hatte Sven das Schlafzimmer verlassen, öffnete er die Schlösser, ließ die Ketten und Fesseln einfach fallen und rieb sich die Gelenke. Mehr aus einem Reflex heraus, denn sie waren nicht zu eng gewesen und hatten sich nicht eingeschnitten. Dann schlüpfte er in den Trainingsanzug, dessen Hose zum Glück neben dem Gummizug auch eine Kordel im Bund hatte, sonst hätte Ricky die Hose mit den Händen festhalten müssen, da Sven doch etwas stärker gebaut war als er.

Langsam ging er dann in die Küche und setzte sich wortlos wieder an den Küchentisch. Erwartungsvoll sah er Sven an.

Dieser schob ihm eine Tasse Tee zu und trank von seiner einen kleinen Schluck.

"Es ist nichts besonderes und wäre eigentlich nicht einmal erwähnenswert. Aber ich bin nicht so alt in dem Geschäft geworden, weil ich auf solche Dinge nicht achte. Wie ich schon sagte, ich verhandle direkt, wenn es um die Bedingungen geht. Es war der Vorschlag deines Shogun, dass der Austausch der Daten in einem Gay‑Club vonstatten gehen sollte. Gründe nannte er keine, meine Vorlieben sind meinen Auftraggebern eigentlich nicht bekannt.

Doch ich denke, dass sie es wissen. Als ich am Telefon erklärte, dass ich das nächste Mal keinen Heißsporn haben möchte, erklärte er mir nur, dass ich dich ja zähmen könnte, sollte mir danach sein. Die Wahl der Mittel ständen mir frei. Allein dein Leben gehört dem Shogun und das dürfte ich dir nicht nehmen. Ich soll dich in sieben Tagen wieder abliefern."

Sven räusperte sich kurz.

"In dem Club war nicht nur der Blonde, der uns beobachtet hat. Da waren noch zwei andere, die uns nicht aus den Augen verloren haben. Der Blonde hingegen ließ sich von einem anderen Mann ablenken und hat uns dann nicht mehr beachtet. Die anderen zwei allerdings sind uns bis ins Cafe gefolgt. Dem Taxi jedoch nicht mehr."

Ricky nahm die angebotene Tasse an, trank aber nicht, sondern lauschte aufmerksam Svens Worten.

"Den Blonden habe ich gesehen, aber die anderen, die du erwähntest, nicht. Ich bin es eigentlich nicht gewohnt in der Öffentlichkeit zu arbeiten, deshalb achte ich auch nicht auf solche Dinge. Aber warum hat der Shogun einen Gay‑Club als Treffpunkt vorgeschlagen?" Nachdenklich fuhr sich Ricky mit den gespreizten Fingern beider Hände durch die Haare. Er hatte mal ein Gerücht gehört, dass der Shogun jungen Männern durchaus nicht abgeneigt wäre. Aber warum dann der Gay‑Club? Wenn er wirklich eventuell ein Auge auf ihn geworfen hätte, dann hätte er ihn doch in Tokyo in einen solchen Club bestellen können, um zu sehe, ob Ricky sich mit dieser Idee anfreunden könnte. Nun trank er doch einen Schluck Tee und sah Sven fragend an. "Und nun?"

Sven schüttelte den Kopf.

"Noch kein 'und nun'. Das Problem ist, dass du, jemand der homosexuellen Neigungen absolut entgegensteht, in einen Gay‑Club geschickt wirst von deinem Shogun, der das mit Sicherheit weiß, der deinen Charakter kennt und wahrscheinlich meine Vorlieben, aber zumindest meinen Charakter einzuschätzen weiß, um eine kleine Diskette auszutauschen, deren Inhalt in meinen Augen nicht so wertvoll ist, dass man einen solchen Aufwand betreiben muss. Weiter werden wir dabei beobachtet, aber niemand greift ein, als ich dich außer Gefecht setze und dein Boss gibt dich, nach einem Anruf von mir, zum Einreiten frei. Wenn er ein Auge auf dich geworfen hätte, hätte er das mit Sicherheit selber getan. Aber er hat nicht!"

Ricky nickte nur. Diese Überlegung hatte er auch schon gezogen. "Das heißt, das man mich dir ganz direkt in die Hände gespielt hat. Aber warum? Wenn ich einen Fehler gemacht habe, hätte mich das einen Finger gekostet und die Sache wäre erledigt gewesen. Und warum ausgerechnet DIR. Wer bist du, dass der Shogun dir so ein 'Geschenk' macht? Oder hat da eine andere Familie ihre Finger im Spiel?" Ricky überlegte, ob es zur Zeit in Japan eine Fehde zwischen den verschiedenen Yakuza‑Familien gab, kam aber zu keinem Ergebnis.

"Ich habe keine Ahnung und das macht mir Sorgen. Bevor die sieben Tage um gewesen wären, hätte ich die Wohnung aufgegeben und geschaut, was ich mit dir mache. Dich zu brechen hatte ich nie vor. Das hätte ich in der ersten Nacht machen können - kein Problem. Auch wenn das nicht meine Arbeitsweise ist und das noch nie zur Debatte stand."

Für einen Moment schwieg Sven, trank einen weiteren Schluck und genoss offensichtlich dessen Geschmack.

"Was das aus dem Staub machen anbelangt", begann er erneut. "Ich denke, ich werde es vorziehen. Was du solltest, kann ich dir nicht sagen. Da mir noch nicht einmal klar ist, ob überhaupt Gefahr droht, kann ich noch nicht einmal einschätzen, wem du aus dem Weg gehen solltest. Ich bin mir noch nicht einmal bei deinem Shogun sicher. Ich habe gar nichts herausfinden können."

Den Blick nach innen gekehrt wiederholte er leiser die letzten Worte, wie zur Bestätigung. Sven wirkte dabei ein wenig ungläubig. Für ihn war die ganze Situation ungewöhnlich und er konnte sich auch nicht daran erinnern, dass etwas ähnliches schon einmal passiert war. Für ihn stand fest, dass Ricky der Grund war, aber dessen Shogun den Schlüssel in der Hand hatte.

"Ich versteh es nicht", murmelte Ricky. "Ob das mit diesem verdammten Farbergé‑Ei zusammenhängt? Aber ich habe doch meinen Job erledigt, das Ei abgeliefert und dann kommt Fujimaru und sagt, ich soll dir diese Disketten übergeben." Sinnend starrte Ricky Sven an, ohne ihn wirklich zu sehen. Dann klärte sich sein Blick und rastete förmlich in Svens braune Augen ein. "Wieso eigentlich Fujimaru? Der Scheißkerl steht doch noch weit unter mir!! Du sagst, du hast mit dem Shogun persönlich telefoniert? Von wem hattest du die Nummer?" Ricky war mit einem Mal alarmiert, sprang auf und stieß dabei an den Tisch, dass die Tassen tanzten. Mit einem Schritt war er bei Sven, jedenfalls war das seine Absicht, denn er trat auf die viel zu langen Hosenbeine und fiel mal wieder Sven direkt in die Arme.

Der ältere Mann räusperte sich, hielt Ricky aber fest, so dass er nicht doch noch zu Boden stürzte.

"Musstest du mich daran erinnern? Hast du eigentlich die geringste Ahnung, was für eine Wirkung du auf mich hast?"

Umständlich versuchte Ricky wieder auf die Füße zu kommen und aus Svens Armen. Mit großen Augen sah er ihn an und fragte verdattert: "Wie? Was für eine Wirkung soll ich auf dich haben?" Svens Neigung war ihm in diesem Moment vollkommen entfallen.

"Baka!", murmelte Sven nur.

"Wieso bin ich ein Idiot, nur weil ich über die viel zu langen Beine deiner Hose gestolpert bin." Ricky hatte es endlich geschafft, sich aufzurichten und funkelte Sven von oben herab böse an. Mit in die Hüften gestemmten Fäusten stand er vor ihm.

Sven schüttelte den Kopf.

"Du bist wirklich ein Dummkopf. Der beste Dieb weit und breit, aber nicht genug Verstand, um zu begreifen, dass ich nicht dein Stolpern meinte, sondern deine Frage, welche Wirkung ich meine. Ich packe meine Sachen, kommst du mit, oder gehst du zurück?" Sven stellte die Tasse in den Spüler und drehte sich bei der Frage zu Ricky um, der ihn verdutzt ansah.

Die letzte Nacht musste bei Ricky einige Schaltkreise durchgebrannt haben, denn er sah Sven immer noch nicht verstehend an.

"Ja, was für eine Wirkung habe ich denn auf dich?"

Der ältere Mann sah den Jüngeren entgeistert an. Hatte der wirklich so eine lange Leitung oder tat der nur so? Vielleicht war es ein Fehler, Ricky eine Lektion erteilen zu wollen. Der Japaner hatte keinen Charakterfehler.

Sven seufzte kurz und schüttelte den Kopf.

Mit einer schattengleichen Bewegung zog er Ricky zu sich und küsste ihn mit dem Verlangen, das schon die ganze Zeit in ihm loderte und ihn langsam um den Verstand brachte. Nach einigen Herzschlägen zog Sven seine Zunge aus Rickys vor Schrecken aufgerissenen Mund zurück und sah in die grauen Augen.

"Brauchst du noch eine Antwort, dann können wir ja diesmal den Küchentisch nehmen. Der ist nicht so kalt wie der Boden", wisperte der Braunhaarige leise mit ernster Stimme.

Völlig überrumpelt von Svens Bewegung ließ sich Ricky einfach an den anderen Körper ziehen und den Kuss über sich ergehen. Als Sven den Kuss beendete, starrte Ricky ihn immer noch mit offenem Mund an.

"Willst.... willst du damit sagen, ich mache dich an?" Ricky konnte es nicht begreifen. Bis jetzt hatte er immer gedacht, dass Sven ihn damit nur demütigen wollte. Auf die Idee, dass auch wirkliches Interesse dahinterstecken könnte, war er nicht gekommen. Nun bemerkte er auch die Gänsehaut, die seinen Körper überzog und auch sein pochendes Herz. Irgendwie machte ihn Svens Nähe kribbelig, aber anders als in der Nacht zuvor oder heute morgen nach dem Frühstück.

Der Ältere schloss ergeben die Augen.

"Na endlich", flüsterte er, "er hat’s kapiert!"

Dann sah er Ricky wieder an.

"Ja, genau, dass tust du, ständig, ununterbrochen. Die reinste Provokation und du merkst nicht das geringste. Ich sagte schon, wenn mir daran gelegen gewesen wäre, könntest du heute nicht mehr laufen. Du kannst es also entweder deinem scheinbar grenzenlosen Glück oder meiner zur Zeit arg strapazierten Geduld zuschreiben, dass du noch in einem Stück bist."

Ricky grinste nur etwas dümmlich und wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Die leichte Wölbung in seiner Hose ignorierte er geflissentlich.

Doch Sven tat das nicht. Fragend und auch ein wenig mokierend hob er eine Braue.

"Kann es sein", flüsterte er in Rickys Ohr, "dass ich dich auch anmache?"



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