Der Seepferdchen-Key

Teil 5

Langsam begannen die Tränen zu kullern. "Ich.... ich versteh nicht, Herr. Ich bin ein Key und ich bin es gerne. Es steht mir nicht zu, einen Holder abzulehnen." Marinus war nun wirklich verzweifelt. Wieso stellte Abavon sein bisheriges und auch zukünftiges Leben so in Frage?

"Dann würdest du es zulassen, wenn ein Holder dir wehtut und dich zu Sachen zwingt, die du gar nicht willst?" Abavon war am Verzweifeln. Der Junge vor ihm weinte. Marinus war einfach noch zu jung, um die Gefahren, die hier auf ihn lauerten, zu sehen. "Zum Glück habe ich ja nun deinen Schlüssel und ich werde ihn wie einen Schatz behüten, damit dir nie jemand etwas antun kann." Zärtlich legte er die Arme um den Jungen. "Und jetzt hör auf zu weinen, Kleiner. Ich mag dich, soviel steht für mich schon mal fest."

Schniefend sah er Abavon an. "Herr, ich bin ein Key! Ich habe zu tun, was immer mein Holder von mir verlangt. Ihr habt sogar das Recht, mich zu töten, auch wenn Ihr dann meinen Platz einnehmen müsstet, sollte es mit Vorsatz geschehen." Dann senkte er wieder seinen Blick. "Zum Glück hatte ich bis jetzt immer Holder, die mich sehr freundlich behandelt haben. Wenn ein Schlüssel in den Palast zurückkommt, achtet die Herrin schon darauf, wem sie welchen Key verkauft, aber wenn der Key draußen weitergegeben wird, hat auch sie keinen Einfluss mehr auf den Holder." Mit einem kleinen, traurigen Lächeln sah er Abavon erneut an. "Zum Glück ist mein Key noch nicht so teuer, weil ich noch so jung bin, so dass Ihr ihn vielleicht lange bezahlen könnt." Marinus schniefte noch einmal hörbar und kuschelte sich wieder an Abavons warmen Körper.

"Ach Marinus", seufzte Abavon leise auf. Wie konnte er dem Jungen nur klar machen, dass er es absolut nicht richtig fand, was hier in dem Palast geschah und wie konnte er dem Kind die Gefahren aufweisen? Er gab seiner Stute leichten Druck mit den Schenkeln und trieb sie wieder vorwärts.

Der Junge war verzweifelt. Warum wollte sein Herr nicht begreifen, dass er sich hier absolut wohlfühlte. Sicher, es bestand immer die Gefahr, an einen grausamen Holder zu geraten, aber die Herrin besah sich jeden Holder sehr genau, wenn er den Palast besuchte und auch ihre Magie half ihr dabei, in die Herzen zu sehen. Solange der Palast bestand, und das sollte nach den Erzählungen der Herrin und den Gerüchten, die unter den Keys und Dienern kursierten, schon einige hundert Jahre sein, so lange war es nur ein einziges Mal vorgekommen, dass ein Holder einen Key getötet hatte. Damals wurde dann das Gesetzt erlassen, dass ein Holder, der einen Key mit Vorsatz tötete oder dessen Tot billigend in Kauf nahm, dessen Platz einnehmen musste. Das schützte die Keys zwar nicht davor, von den Holdern misshandelt zu werden, doch es bot zumindest einen annähernden Schutz vor dem Tod.

Tief in seine Gedanken versunken lehnte sich Marinus haltsuchend an Abavon und strich, ohne es selber recht zu bemerken, über dessen Hand, die immer noch auf seinem Oberschenkel lag.

Abavon spürte das Streicheln und lächelte. Eins war sicher, der Junge mochte ihn, oder etwa nicht? War dies die Rolle, die er spielte oder besser gesagt, spielen musste? "Sag Marinus, magst du mich oder tust du es nur, weil es deine Aufgabe ist?"

Erschrocken zog er die Hand weg, doch dann legte er sie wieder auf die warme Hand und drehte sich zu Abavon um. Große braune Augen sahen fragend seinen Herrn an. Dann senkte er mit einem verlegenen Lächeln wieder den Blick. "Ich mag Euch wirklich, Herr", sagte er leise und begann wieder, die Hand auf seinem Schenkel zu streicheln, darauf hoffend, dass Abavon sie auch ein wenig bewegen würde und ihn streicheln.

"Das macht mich froh, Marinus. Ich wäre traurig gewesen, wenn du nur deine Aufgabe erfüllen würdest und mich einfach nur duldest." Sacht zog Abavon Marinus näher an sich, gab ihm die Zügel und erklärte: "Halt sie jetzt einfach nur ganz locker. Ich lenke Sari mit den Schenkeln." Fest schlang er die Arme um den Jungen und raunte: "Und du weißt ganz genau, was ein Mann will?"

Ein Kribbeln fuhr Marinus in den Bauch, als Abavon seine Arme um ihn schlang. "Ja, Herr", flüsterte er und lehnte sich mit einem Seufzer zurück an die warme Brust seines Herrn. Er schloss die Augen und überließ sich den Gefühlen, die Abavons Nähe und seine Hände auslösten. Dann öffnete er die Augen wieder, drehte den Kopf und sah den Magier mit leuchtenden Augen an. Erneut senkte er langsam seine Lider und öffnete die Lippen einen winzigen Spalt.

Wieder schüttelte Abavon still den Kopf. Er konnte den Jungen doch nicht einfach küssen, auch wenn dieser es sich sehnlichst wünschen sollte. Aber seine Rettung nahte, in Form eines silbernen Glitzerns.
"Ist das der Verwunschene See?", erkundigte sich der junge Magier und nickte nach vor.

Marinus öffnete die Augen und sah nach vorn. "Ja", antwortete er und der enttäuschte Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören. Suchend blickte er sich um. "Am besten reiten wir dort rüber, da gibt es eine wunderschöne Bucht, die man auch von keiner Seite einsehen kann." Marinus zeigte nach rechts, von wo auch ein leises Rauschen kam. "Da gibt es auch einen kleinen Wasserfall und dahinter ist eine Höhle." Er kicherte leise, als ihn die Erinnerung einholte, was sein erster Herr dort alles mit ihm angestellt hatte. Ob Abavon auch so viel Fantasie im Bett hatte? Momentan sah es eher so aus, als ob Marinus noch eine ganze Weile allein sein würde, obwohl er einen neuen Holder hatte.

"Eine Höhle und ein Wasserfall? Das klingt gemütlich." Abavon lenkte sein Pferd in die vorgegebene Richtung und konnte schon bald den See erkennen, als sich die Bäume auftaten. "Schön hier", stellte er leise fest und stieg ab. "Na komm!" Er hielt Marinus die Arme entgegen, damit dieser von Saris Rücken rutschen konnte.

Mit einem seligen Lächeln rutschte Marinus vom Pferderücken herunter direkt in Abavons Arme, schmiegte sich dicht an ihn und hauchte dabei schnell einen kleinen, aber sehr sehnsuchtsvollen Kuss auf dessen Wange. Dann blieb er einfach in der Umarmung stehen, mit geschlossenen Augen, die Wange an Abavons Brust gelehnt.

Leise seufzte Abavon auf, als sich Marinus so vertrauensvoll an ihn schmiegte. Er schlang die Arme um den Jungen und blieb ruhig mit ihm stehen. Zärtlich glitten die Finger des Magiers über Marinus' Rücken und so allmählich bemerkte er, dass er langsam wirklich neugierig wurde. Er wollte am eigenen Leib erfahren, was Marinus gelernt hat und was zu seiner Ausbildung gehörte.

Ein wohliger Schauer kroch über seinen Rücken, als Abavon ihn streichelte. Ob sein Herr sich vielleicht doch dazu durchringen konnte, ihn zu beglücken? Mit glänzenden Augen sah er auf, reckte sich ein wenig um ihm die leicht gespitzten Lippen entgegen zu bringen. Er sehnte sich so sehr nach Abavons Nähe und nach einem Kuss! Was sollte er denn noch tun, damit ihn sein Herr endlich küsste?

Abavon nahm den Jungen einfach auf die Arme und trug ihn bis zu dem Wasserfall. Auf dem weichen Sand ließ er ihn nieder und setzte sich neben ihn. "Wenn du mich küssen willst, Marinus", hauchte er in das Ohr des Jungen, "dann tu es doch einfach."

Als Abavon ihn auf die Arme nahm, kiekste er kurz erschrocken auf, schmiegte sich dann aber ganz schnell an den Magier und legte ihm die Arme um den Hals. Dann vernahm er mit Erstaunen Abavons Worte. Er sollte seinen Herrn küssen? Durfte er das so einfach? Aber er hatte es doch eben gesagt, also war er auch damit einverstanden, entschied Marinus jetzt für sich. Also beugte er sich vor, legte zaghaft seine Lippen auf die Abavons und schloss mit einem seligen Seufzer die Augen. Endlich!

Abavon zog den schmalen Körper an sich und ließ die Lippen sich berühren. Er würde es dem Jungen damit auch etwas einfacher machen. Ein Prickeln breitete sich von seinen Lippen im gesamten Körper aus. Es war irgendwie erregend.

Endlich, endlich küsste ihn sein Herr! Langsam öffnete er seine Lippen einen kleine Spalt und strich zaghaft, einer Frage gleich, mit der Zunge über Abavons Lippen. Die Arme hatte er einfach um dessen Hals gelegt. Durfte er noch weiter gehen?

Es dauerte gar nicht lange und Abavon gab der drängenden Zunge nach. Langsam öffnete er seinen Mund und ließ den Eindringling ein. Zeitgleich glitten seine Hände an Marinus' Hüften und schon hob er den Jungen auf seinen Schoß. Es war ein angenehmes Gefühl und erregend zu gleich. Vielleicht durfte Abavon ja doch weitergehen, als er sich eigentlich erlauben würde. Der Junge schien doch schon etwas weiter in seiner Entwicklung zu sein, was die körperliche Nähe betraf und so wanderten die Hände des Magiers auf den kleinen festen Hintern.

Ein entzückter Laut entrang sich Marinus' Kehle und sanft umschmeichelte er die Zunge, die schüchtern hinter den herrlichen Lippen auf ihn wartete. Als ihn dann Abavon auch noch auf seinen Schoß zog und seine Hände über den Rücken zu seinem Po gleiten ließ, war er selig. Also war sein Herr anscheinend doch nicht abgeneigt, sich mit ihm zu vergnügen. Wenn Abavon jetzt auch noch seinen Schlüssel für eine längere Zeit bezahlen konnte, dann würde er auf Wolken schweben, doch diese Gedanken erlaubte sich Marinus noch nicht. Jetzt zählte erst einmal, dass Abavon ihn küsste und allem Anschein nach auch für mehr nicht abgeneigt war. Aus diesem Grunde strich Marinus langsam vom Nacken mit seinen schmalen Händen zu den Schultern und von dort ganz sanft zum Ausschnitt von Abavons Hemd.

Erst erwiderte Abavon den Kuss zurückhaltend, doch schon bald wurde er mutiger und umspielte Marinus' Zunge, die ihn neugierig erkundete. Er fühlte die Finger in seinem Nacken, die nur kurz darauf in seinem Hemd verschwinden wollten. Er ließ den Jungen einfach machen, erregten ihn die Zärtlichkeiten doch. Vorsichtig zog er Marinus noch näher, legte dazu die Hände unter dessen Po und knetete diesen sanft.

Da Abavon ihn nicht aufhielt, wurde Marinus mutiger und ließ eine Hand vollkommen im Ausschnitt verschwinden, während die andere langsam einen Knopf nach dem anderen öffnete. Die knetenden Hände an seinem Po ließen ihn leise keuchen.

Es war so schön! Wie hatte er das die letzten sechs Monate vermisst!

Das gelegentliche selbst Hand an sich legen war bei weitem nicht mit dem hier zu vergleichen. Marinus fühlte sich ganz in seinem Element. Endlich durfte er seinem Herrn zeigen, was er konnte.

Vorsichtig rutschte er auf Abavons Schoß hin und her, bemüht, ihn nur sanft zu erregen. Er wollte ihn nicht gleich sein ganzes Können beweisen, den dann würde er sich ja nicht mehr steigern können.

Leise aufkeuchend schloss Abavon die Augen. Marinus' Bewegungen erregten ihn noch mehr. Er fühlte das sachte Reiben an seinem Schritt und legte den Kopf in den Nacken. Verzweifelt kämpfte er gegen die Lust in seinem Inneren an, die immer mehr zunahm und diese mit leichter Erregung zeigte. Hart zog er Marinus an sich und fühlte die Wärme an seinem Schoß, die ihn innerlich aufschreien ließ.

Er fühlte sich bestätigt. Sein Herr wollte es. Langsam verlagerte er sein Gewicht nach vorn und drückte Abavon sanft auf den weichen, von der Sonne erwärmten Sand. Wieder suchten sein Lippen die Abavons und verschlossen sie sanft. Mit einer zarten Bewegung streifte er ihm das Hemd von den Schultern, verließ die Lippen und küsste sich sanft den Hals hinunter, dabei leicht über die bebende Brust unter sich streichend.

Viel zu spät bemerkte Abavon, dass Marinus ihn in den Sand gedrückt hatte. Der Kuss raubte ihm noch sein letztes bisschen Verstand und plötzlich befanden sich da warme Hände auf seiner Brust.

Zärtlich fuhr er mit den Fingern durch Marinus' Haar und gab sich den kundigen Lippen hin, die genau zu wissen schienen, was ihm gefiel.

Marinus würde weitermachen bis er sein Ziel erreicht und seinen Herrn beglückt hätte oder dieser ihm Einhalt gebieten würde.

Langsam wanderte er küssend über die Schulter, das Schlüsselbein und die kleine Kuhle dazwischen zur Brust hinunter, strich mit den Händen an den Seiten hinab, zum Bauch und dann wieder zur Brust hoch. Endlich hatte er die Brustwarzen sowohl mit den Fingern als auch den Lippen erreicht und hielt inne. Kurz blickte er auf und in Abavons Gesicht, um darin zu lesen, ob er weitermachen durfte.

Abavon bemerkte den Blick gar nicht, denn er hielt seine Augen festgeschlossen. Heiße Wellen rollten durch seinen Körper, der unter den Berührungen aufschrie und schon bald verfluchte Abavon sich für die engen Lederhosen. Er wollte die Lippen überall fühlen, wollte das seine Haut von den zärtlichen Händen gebrandmarkt war.

Da sein Herr ihn nicht abhielt, würde er sich auch nicht bremsen. Also begann Marinus damit, die Brustwarzen sanft mit Lippen und Zunge zu umspielen, blies immer wieder leicht gegen die feuchte Haut und freute sich an der Reaktion. Lächelnd registrierte er, dass dieses Spiel seinen Herrn nicht unbeeindruckt ließ, denn eine heiße Beule drückte sich sehr deutlich gegen seinen eigenen Schoß. Im Stillen bedauerte Marinus, dass er nicht entsprechend vorgesorgt hatte, aber auch so würde er seinem Herrn Lust verschaffen können.

Immer wieder glitten Abavons Finger durch Marinus' Haar und somit drückte er den Kopf näher an sich, dirigierte ihn sanft abwärts. Seine Haut kribbelte an den Stellen, wo nur Sekundenbruchteile vorher die Lippen des Jungen gelegen hatten.

Nur zu gern ließ sich Marinus dorthin dirigieren, wohin er schon die ganze Zeit wollte. Er nahm diese Geste als Erlaubnis und küsste sich langsam zum Bauch vor, verweilte dort einen Moment, dann tupfte er einen schnellen, aber festen Kuss auf die nicht mehr zu übersehende Beule in Abavons Hose, strich gleich darauf zart mit den Fingern darüber und sah lächelnd hoch zu Abavon.

Langsam öffnete Abavon seine Augen und sah auf Marinus, der sich seinem Bauch zugewandt hatte. Zischend sog der junge Magier Luft in die Lungen. Sein Becken schnellte nach oben und fiel dann wieder zurück. Der Druck in seinem Unterleib nahm zu, denn soeben strich der Junge über seine von dem Leder bedeckte Erektion.

Da Abavon ihn immer noch nicht zurückhielt, begann Marinus, langsam den Verschluss der Hose aufzunesteln, zwischendurch immer wieder Küsse auf Bauch und die Erregung hauchend.

Abavon gab sich einfach hin. Die kleinen Stimmen in seinem Kopf hatten sich vollständig zurückgezogen. Nichts sagte mehr, dass es falsch war und so genoss er die Lippen auf seinem Bauch und die dadurch entstehende Hitzewellen, die durch seinen Körper tobten.

Nach einem kurzen, aber heftigen Kampf mit dem Verschluss an der Hose, den Marinus aber letztlich für sich entschied, hatte er sie soweit geöffnet, dass er mit vorsichtig forschenden Fingern hineingelangen konnte. Er schob sich wieder küssend an Abavons Körper hoch, legte sich halb auf ihn, senkte seine Lippen auf die des anderen und ließ seine Hand weiter neugierig die Regionen jenseits des Hosenbundes erkunden.

"Marinus!" In dem Moment, als sich die Hand auf sein Glied legten, drückte Abavon den Jungen von sich. Heftig atmend sah er den Key an und rang nach Luft. "Nicht!" Ihm war klar geworden, dass er dies nicht zulassen durfte. Es ging nicht, dass er sich von einem Kind derart intim berühren ließ. Es war ein Unding.

"Hab.... hab ich Euch weh getan, Herr?", fragte der Junge ängstlich. War er zu forsch gewesen? Oder wollte sein Herr doch etwas anderes? Wollte er mehr? Auch wenn Marinus nicht daran gedacht hatte, die kleine Bernsteindose einzustecken, so würde es doch schon irgendwie gehen, wenn sein Herr nicht allzu ungeduldig wäre.

"Nein, hast du nicht." Sacht strich er über Marinus' Wangen. "Es geht nicht. Ich kann es nicht zulassen." Abavon rappelte sich auf, lief ein Stück und kam wieder zurück. Er begriff nicht. Wie konnte er das eben gerade geschehen lassen? Das war ein Kind, das da vor ihm saß und nicht ein Mann, mit dem er sich gleichstellen konnte.

Wieder war Marinus vollständig verwirrt. Hatte er eben noch geglaubt, sein Herr würde sich nun endlich von ihm verwöhnen lassen, so sah er sich jetzt einem vollkommen aufgelösten und verstörten Holder gegenüber. Langsam erhob sich Marinus. "Was könnt Ihr nicht zulassen, Herr?" Er wagte vorerst nicht, Abavon zu berühren.

"Du bist ein Kind, Marinus, und ich kann doch nicht zulassen, dass ein Kind mir Gefühle bereitet..." Leicht legte Abavon die Hände auf Marinus' Schultern. "Ich mag dich, Marinus, aber... Wenn du schon achtzehn wärst, aber so..."

"Was wäre dann?", fragte er aufsässig. "Dann wäre ich ein Jahr älter und immer noch ein Key." Er verstand nicht, was seinen Herrn davon abhielt sich von ihm verwöhnen zu lassen. Eben hatte er es doch noch genossen und nun? Unwillig schüttelte er die Hände auf seinen Schultern ab und drehte sich um. Abavon sollte nicht sehen, dass er mit den Tränen kämpfte. Unruhig kaute er auf seiner Unterlippe herum.

Einen Augenblick später hatte er sich wieder so weit im Griff, dass er sich umwenden und seinem Herrn in die Augen sehen konnte.

"Herr, ich bin ein Key und es ist meine Aufgabe, euch Freude und auch Lust zu bereiten. Ich erfülle diese Aufgabe nicht nur, weil es meine Pflicht ist, sondern auch, weil ich es gerne mache. Was ist daran schlimm?"

"Ja, du wärst noch immer ein Key, aber kein Junge mehr." Abavon schluckte leicht, als Marinus ihm den Rücken kehrte und sah auf die Schultern vor sich, den Haarschopf. "Körperliche Liebe sollte keine Aufgabe sein, Marinus, sondern von Lust getrieben oder von Liebe. Ich fühl mich unwohl dabei, weil in mir immer wieder der Gedanken ist, er tut es nicht deinetwegen, sondern, weil er genau dafür ausgebildet worden ist."

"Und wenn ich es meinetwegen tun würde?", fragte er leise und sah in die grünen Augen über sich auf.

"Ich weiß nicht", murmelte Abavon. "Wie würdest du es denn beweisen können?"

Marinus schüttelte den Kopf. "Das kann ich nicht beweisen, Herr." Er ging ein Stück vom Ufer weg und setzte sich unter die tiefhängenden Zweige einer Trauerweide in das weiche Gras. Traurig ließ er den Kopf hängen. Wollte sein Herr ihn nicht verstehen oder konnte er es wirklich nicht? Sicher, es gehörte zu seinen Aufgaben und genau dafür hatte ihn die Herrin ausbilden lassen. Aber seine Aufgaben bestanden doch nicht nur darin, sich seinem Herrn hinzugeben. Er war doch nicht nur ein Gegenstand, den man benutzte. /Doch, genau das bist du, Marinus, ein Gegenstand, der zur Ausstattung deines Zimmers gehört und dein Holder kann tun und lassen mit dir was er will/, erinnerte ihn eine kleine Stimme in seinem Kopf.



weiter

zurück zum Geschichtenindex